Awareness hat nichts mit Angst zu tun

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Kopf hoch – Brust raus – Die Brustkrebsvorsorge sollte keine Angst machen

Die Früherkennung ist deine Entscheidung! Wir gehen nicht ständig davon aus, dass etwas gefunden wird. Aber sollte es je so sein – dann sei dankbar, wenn es rechtzeitig entdeckt wurde. So war es bei mir:

Teil 1 höre dazu auch meine Podcastfolge Klicke hier

Pink Ribbon Deutschland sorgt mit nationalen Veranstaltungen, Kommunikation, Kampagnen und vielfältigen Aktionen für Aufklärung und Aufmerksamkeit. Als Botschafterin und Mutmacherin bin ich ein Teil einer Kampagne gewesen im Jahr 2016 und 2017! Hierzu gilt es den gesunden Menschen vor einer Erkrankung zu erreichen. Durch unsere Arbeit versuchen wir möglichst viele Menschen darauf aufmerksam zu machen, welche Chance die Früherkennung bei Brustkrebs bietet – für die Behandlung und für eine mögliche Heilung.

Jeder unter uns erfährt – möglicherweise – eines Tages einmal Schmerzen, in Form von Trennung, Verlust, Trauer oder einer Krankheit.

Das Motto "Kopf hoch - Brust raus" gilt für uns alle. Wir können aus jeder Situation etwas gewinnen und diese ungewollte Veränderung oder einen Schicksalsschlag als Chance sehen.

Brustkrebs ist Kein Tabu-Thema!

„Keine Sorge, ich trete das Thema nicht aus. Es soll ein Artikel für alle sein.“ So begann der ursprüngliche Beginn dieses Blogposts… als ich diesen Satz schrieb dachte ich sofort „für was entschuldige ich mich eigentlich? Hast du nicht diese Erfahrung gemacht und willst damit andere davor bewahren? Sie kommen doch schließlich auf diesen Blog, um etwas darüber zu erfahren.“

Warum? Weil ich geprägt bin und das nicht nur von einer Krankheit namens Brustkrebs. Ich hatte all die Jahre das Gefühl mit diesem Thema zu stören, mich dafür entschuldigen zu müssen. Ein Grund dafür weshalb ich mich mit diesem Thema zurückgehalten habe. Man zieht damit Aufmerksamkeit auf sich, vor allem bei der Arbeit. Man bekommt Mitleid oder man ist direkt Opfer. Besser war es meine Krankheit zu verschweigen. Es hat seine Zeit benötigt meine persönliche Lebensgeschichte zu veröffentlichen. Um genau zu sein: neun Jahre.

Doch mit jedem Jahr mehr brodelte es in mir. Es wurde immer wichtiger diese Erfahrung dann doch zu teilen und anderen damit Mut zu machen. Als gesunder Mensch will man selten über Krebs lesen oder sprechen. Es ist oft auch ein tabu, weil die Menschen Angst haben. Sie haben Angst selbst zu erkranken, sie haben Angst Menschen zu verlieren und sie haben Angst, wie vor allem Ungewissen.

Ich hatte 2009 einen bösartigen Tumor in der Brust.
Es geht hier aber hauptsächlich um die Wende, die Möglichkeit, die dadurch entstanden ist.

Das Thema Brustkrebs im Alltag

Das Thema kommt in so vielen Gesprächen auf, täglich und überall. In der Presse liest man laufend etwas dazu, man erfährt wer alles erkrankt oder gestorben ist. Wie oft wurde ich in ein Gespräch verwickelt oder habe mitgehört wie andere darüber reden. Meist sind es Dritte der Betroffenen, ein Tratsch in der Kantine oder der Nachbarn im Treppenhaus und so weiter… „Hast du gehört…?“ Wenn man sich dazu äußert „Ja, mies, ich hatte selbst Brustkrebs“ dann sind diejenigen erstmal wie eingefroren.

Oft war ich wütend darüber, wie manche Leute diese Neuigkeiten verbreiten, als sei es eine Attraktion. Das Getratsche nervte mich, oft habe ich das auch mit Absicht so plump gesagt, damit sie aufhören darüber zu sprechen. Sie rissen dann die Augen auf, stummelten irgendwas vor sich hin und wechselten das Thema.

Manchmal kamen aber auch Kommentare wie „Eine Glatze? Du? Das kann ich mir gar nicht vorstellen“ oder „Merkt man dir gar nicht an“ oder „Ach, du Arme“. Manche tätschelten mir die Schultern und mussten eilig weiter. Dann musste ich darüber schmunzeln. Irgendwann gewöhnt man sich daran. Aber könnt ihr euch vorstellen, wie das für die Betroffenen ist, in der Zeit in der man inmitten der Therapie steckt? Stellt es euch so vor, als wäre ich im Dschungel gewesen und hätte mich mit Malaria angesteckt. Andere wechselten die Strassenseite, tuschelten im Supermarkt, manche taten so, als hätten sie einen nicht gesehen und dann gab es andere, die es maßlos übertreiben mit der Aufmerksamkeit, sich plötzlich ganz nah zu einem hingezogen fühlten.

Viele wissen nicht wie sie damit oder einem umgehen sollen. Woher auch und was ist angemessen oder was erwartet man für eine Unterhaltung dazu? Schwierig für jeden. Darum hörte ich auf Emotionen dazu zu entwickeln oder mir über das Verhalten der anderen Gedanken zu machen. Ich bewahrte die Menschen sich oder mich in eine unangenehme Situation zu bringen.

Irgendwann ist es dann besser; Menschen vergessen. Für die anderen vergehen die Jahre, für die Ärzte ist man kein Risikopatient mehr, für den Chef muss man genauso viel leisten wie die anderen auch… und man ist auch froh darüber, dass man wie alle behandelt wird. Aber es schwankte mit dem Empfinden, es gab Tage an denen man einfach auch erschöpfter ist oder seine körperlichen Umstellungen hat. Ich war nicht mehr die selbe – natürlich nicht, es sind fast zehn Jahr vergangen, das fortschreitende Alter ist nicht zu vergessen.

Mit 40 Jahren bin ich fitter denn je, trotz der Vergangenheit. Aber man darf nicht unterschätzen, was mein Körper alles erfahren hat und dass er manchmal immer noch trotzig reagiert. Also trauere ich nicht dem Alter nach und danke meinem Körper an jedem Tag damit, dass er älter werden darf.

Zwischen vier Operationen, sechs Monaten Chemotherapie und Bestrahlung, fünf Jahren Antihormontherapien, und zwischenzeitlich acht Jahren, wurden nun in diesem Jahr noch beide Eierstöcke entfernt.

Ich habe mir in den letzten Jahre und Monaten meine Zeit genommen, um meine Zukunft selbstbestimmt anzugehen und das Alte mitzunehmen, weil es zu mir gehört.

Alles ist ein Prozess, eine Entwicklung

Natürlich spürte ich wiederkehrende Wut, Trauer und Müdigkeit in den ganzen Jahren. Ich hatte in dem Jahr der Krankheit Tagebuch geschrieben, weil ich nicht wusste ob man sich nach einer Chemo an das erlebte erinnert. Kann ja sein, man ist high durch die Medikamente oder auf Drogen, ich wusste es ja nicht. Es ist gut, dass ich es aufgeschrieben habe, denn ich weiß wirklich nicht mehr so viel davon und bin zeitweise froh darüber.

Krebs kann man nicht schön reden, keine Frage. Aber ich lernte mit meiner Diagnose umzugehen. Körper und Geist müssen zusammenarbeiten, von der Nahrungsaufnahme bis zum Schlafengehen, mit den Wechseljahren fertig werden, mit all den vielen Nebenwirkungen und Launen der Natur.

Es war von Anfang an mein Ziel, als Team mit meinem Körper, mit Liebe gegen diese Krankheit anzutreten und die positivste Einstellung wie nur möglich zu haben.

Durch meinen Sport, diverse Ausbildungen und meine Arbeit hatte ich schon basiertes Wissen und ein starkes Körperbewusstsein. Es war eine Chance, das Jahr zu nutzen, um zu regenerieren und mit der Persönlichkeitsentwicklung weiterzumachen. Durch die mentale Fitness habe ich immer und immer wieder neue Perspektiven entdeckt und mich intensiv den Themen Leistungspsychologie, Prävention, Gesundheit und Ernährung beschäftigt.

Es erkranken jährlich ca. 75 Tausend Frauen

Wenn ich nur eine von ihnen erreiche, dann habe ich das Möglichste getan um zu helfen. Es gibt genügend negative Foren die einem Angst machen. Natürlich, das alles ist kein Spaziergang. Aber die Betroffenen, die das Internet durchsuchen, suchen oft nach Gleichgesinnten, aktiven Frauen oder nach jemandem, der ihnen Mut macht, einen Anker. Ich lebe heute ohne Medikamente und ein Leben ohne Eierstöcke, das hat seine hormonellen und körperlichen Einflüsse, das können sich manche nicht vorstellen. Es ist ein Teil meines Konzeptes, so wie ich damit gelernt habe fit zu bleiben und meine fehlenden Hormone nun in Balance zu halten.

Als ausgebildete Expertin/Trainerin berate ich Klienten aus den unterschiedlichsten Bereichen und Themengebieten. Früherkennung, Bewusstsein, Hilfe zur Selbsthilfe und Prävention sind heute Gebiete, für die ich mich einsetze und auf die ich mich spezialisiert habe. Ich habe ein eigenes Konzept entwickelt

FUNTIGUE FUN (fa)tique raus aus der Ohn-Macht

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„BRUSTKREBS AWARENESS. COACHING, WORKSHOPS und TRAINING“

Wobei sich die Frauen wieder neu mit ihrem Körper auseinandersetzen und kennenlernen. Es ist wichtig mit der körperlichen Veränderung, durch die OP, Chemo, Medikamente, der Fatigue und den neuen Lebensumständen bestmöglich umzugehen. Wieder Bewusstsein und Selbstbestimmtheit sowie Energie zu erarbeiten. Ich biete ein Programm an mit Aufklärung zu den genannten Themen, mit individuellen Trainingsansätzen, von der Ernährung, Biohacks bis über das Coaching für mentale und körperliche Fitness oder neue Perspektiven.

Der Mensch, seine Erfahrung, die Psyche und der Körper, machen uns zu dem, was und wer wir sind.

Mein Leben hat sich seit der Diagnose in das entwickelt, was ich mir eigentlich immer erträumt habe. Mit jedem Jahr gewann ich mehr neue Energie und Kreativität zurück. Ich kann dankbar zurückblicken: heute bin ich die, die ich sein will. Das war früher nicht immer so. Ich bin mutiger, erwachsener und weiß, was ich will.

Ich schreibe bereits an meinem Buch „Kopf hoch – Brust raus“, als Frau, eine von ihnen und hoffentlich als Mutmacherin. Danke, dass du soviel Mut hattest bis zum Ende zu lesen. Ich möchte dir nämlich Mut mitgeben und nicht noch mehr Angst machen.

Werde und sei der Mensch, der du immer sein wolltest! Warte nicht auf Krisen, zweifele nicht, hab keine Angst vor dem, was passieren kann.

Ich wünsche dir das Beste und vorallem bleibe gesund. Jeden Tag aufs Neue.
Deine Marcy

Kopf hoch – Brust raus

Kopf hoch – Brust raus kommt ursprünglich von meiner Ballettlehrerin Rozina, ihr widme ich meinen Buchtitel „Kopf hoch – Brust raus“ ( leider konnte der Titel nicht verwendet werden, da eine Kollegin ihn 2020 für ihr Buch veröffentlich hat. Das stimmte mich traurig). 

An meinem ersten Tag in ihrer Klasse war das ihre Ermahnung, für meine mangelnde Körperhaltung. Dieser Satz hat mich immer durch das Leben gebracht, in jeder Situation erinnert und bestärkt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

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Über Mich
Hey, mein Name ist Marie

Heute tue ich das was mich im Alltag erfüllt und somit auch beruflich erfolgreich macht. Ich helfe heute Menschen auf ihrem Weg – das was ich mir beim Start meiner Selbstständigkeit gewünscht hätte: Jemand der einen Schritt für Schritt in der Umsetzung begleitet. Dieser Blog soll dich inspirieren und dir Mut machen. Denn alles hat ein Anfang – warum kann er nicht einfach sein. Ich freue mich über Kommentare und Feedback, Herzlichst, Marie

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